Die Eisbären machen sich auf in die Welt der Märchen!
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Der Dorfjunge und der kleine Wolf

Es war einmal ein armer Dorfjunge, der fand eines Nachts einen kleinen Wolf. Der Dorfjunge entschloss sich, den jungen Wolf mit in das kleine Holzhaus seines Vaters zu nehmen. Seine Mutter hatte er nicht mehr. Nach einiger Zeit freundeten sich die beiden an.

Eines Nachts, es dämmerte gerade, wachte der kleine Wolf auf. Die Ohren standen aufrecht und mit einem leisen Knurren weckte er den Dorfjungen auf. Das Geräusch wurde immer lauter. Es war das Wiehern eines Pferdes. Eine Kutsche näherte sich mit lautem Geknattere. Eine Frau mit engem schwarzen Kleid stieg aus. Sie ging zielstrebig auf das alte Gasthaus zu. Der Dorfjunge war längst schon wieder eingeschlafen. Doch als er am nächsten Morgen aufwachte, fand er seinen kleinen Wolf nicht. Verzweifelt lief er aus dem kleinen Holzhaus. Der Wirt aus dem Gasthaus ging mit sorgenvoller Miene auf ihn zu und sprach mit leichtem Akzent: „Die Frau aus die Kutsche Wolf hat. Und steht unter die Name Königin der Pferde.“ Inzwischen hatte sich die halbe Stadt an dem Gespräch beteiligt.

Der Junge brauchte nicht lange um zu verstehen, dass er sich beim Kutscher eine Kutsche organisieren musste. Am nächsten Tag ritten er und der Kutscher zusammen in Richtung Pferdeschloss. Sie kamen in einen dunklen Wald. Die Äste knackten und plötzlich hörte der Dorfjunge eine piepsige Stimme. Er schaute nach oben, nach rechts, nach links - blieb nur noch unten – und tatsächlich: Er sah einen kleinen Zwerg. Der Dorfjunge erschreckte sich, aber als der Zwerg ihn anlächelte, lächelte er zurück.

Wenig später saßen der Kutscher und der Dorfjunge mit sechs anderen Zwergen um ein Lagerfeuer. Die Zwerge gehörten zu der Schar des Zwerges aus dem Wald und schienen alt und sehr weise. Nun brach die Nacht an. Der Zwerg bat sie freundlich, im Dorf der Zwerge zu übernachten, doch der Dorfjunge lehnte höflich ab. Also verabschiedeten sich die beiden Gruppen und der Dorfjunge und der Kutscher setzten ihre Reise fort. Sie setzten sich in die Kutsche und ritten zwei Tage, bis sie endlich das Schloss der Pferde vor sich sahen. Das Tor ratterte laut auf. Sie gingen gerade auf eine sperrweit offene Tür zu. Als sie den riesigen Saal betraten, verschlug es ihnen die Sprache. Überall standen und hingen Statuen von irgendwelchen Tieren, aber hauptsächlich von Pferden. Am Ende des Saals stand ein großer Thron und darauf saß eine Frau in einem schwarzem Kleid.

Und plötzlich war es, als wenn ein Erdbeben ausbrechen würde, nur mit dem Unterschied, dass der Kutscher und der Dorfjunge auf einer kleinen Plattform in den Boden versanken. Es wurde immer dunkler. Es gab einen heftigen Ruck und sie standen vor sieben Türen. Doch was war das? Aus einer Tür hörten sie ein lautes Bellen. Sie waren sich beide einig, es war die Tür Nummer drei. Sie gingen mit größter Vorsicht hinein. Da! Da war der kleine Wolf und leckte an seiner Pfote. Der Dorfjunge nahm den Kleinen auf den Arm und rannte aus dem Gang raus. Jetzt war die Frage, wie sie wieder hinaus kamen. Doch da fiel ein schmaler Lichtstrahl auf die Nase des Kutschers. Dieser führte die Truppe durch Tür zwei bis zu einer zerfallenen Mauer. Und dann ritten sie über drei Tage durch den Wald, an den Zwergen vorbei, bis zurück ins Dorf.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.