Die Eisbären machen sich auf in die Welt der Märchen!
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Der Teufel und die zwei goldenen Haare

Es war einmal ein Mädchen, das las gerne Märchen. Es trug seine roten Haare zu einem Zopf und wegen ihrer roten Haare nannten sie alle Rotschöpfchen.

Eines Tages wachte Rotschöpfchen auf und suchte ihr Märchenbuch, aber dann kam Wind auf und jemand sprach zu ihr: „Komm ins Märchenland und such einen Zwerg.“ Das ließ Rotschöpfchen sich nicht zweimal sagen und packte drei Sachen: Verband, goldenen Faden und weil sie nicht wusste, was sie noch einpacken sollte, eine Tube Beton. Aber wie kam sie ins Märchenland? Über das Grübeln schlief sie ein und als sie aufwachte, lag sie auf einer Blumenwiese. Rotschöpfchen schaute sich überrascht um und sah eine Blume, die noch nicht geöffnet war. Sie öffnete die Blume, aber da schrie eine kleine Elfe auf: „Du hast mein Haus kaputt gemacht!!!“. Entschuldigung, kennst du zufällig einen Zwerg?“. „Ja natürlich“, sagte die Elfe. „Ach, wie heißt du überhaupt?“. „Rotschöpfchen“. „Sehr erfreut, mein Name ist Vela.“ „Kannst du mir den Weg zum Zwerg zeigen?“. „Ja natürlich, ich komme mit dir“.

Sie gingen ein Stück über die Wiese. Da erblickten sie einen Hasen, der sein rechtes Bein über den Boden schleifte. Rasch flog Vela zu dem Hasen. “Oh nein, er hat sein Bein verletzt, ich werde ihm etwas Elfenstaub auf die Wunde streuen, aber wir brauchen auch einen Verband. Ich hab keinen mehr. Oh je!“. Rotschöpfchen rief: „Ich hab einen Verband!“. Sie verbanden dem Hasen die Wunde und er konnte wieder laufen. „Vielen Dank“, sagte der Hase, „wo geht ihr denn hin?“. „Einen Zwerg suchen.“ „Ich komme mit“, erwiderte der Hase, „ich hab ihn eben am Waldrand gesehen.“

Am Waldrand kauerte ein kleiner Zwerg und bevor Rotschöpfchen etwas zum Zwerg sagen konnte, brummte der Zwerg: „Da seid ihr ja endlich. Kommt mit, ich soll euch den Weg zum Glückskind zeigen.“
Sie machten sich auf den Weg und gingen in den dichten Wald. Es wurde plötzlich ganz dunkel und eine schwarze Gestalt flog über ihnen und ein Hexengekicher brach aus. Die drei zuckten voller Angst zusammen. Nur der Zwerg nicht, er beruhigte die anderen und sagte, dass die Hexe ihnen im Wald nichts tun würde. Da wurde es langsam wieder heller und die schwarze Gestalt flog schimpfend wieder weg und sie gingen weiter. Am Ende des Waldes saß ein Junge auf einem Baumstumpf. „Du musst das Glückskind sein“, sagte Rotschöpfchen. „Da seid ihr ja endlich! Kommt mit!“, sagte der Junge und führte sie zu einem Fluss, wo der Fährmann schon im Boot saß. Der Fährmann setzte Rotschöpfchen und den Jungen über. Aber der Fährmann beachtete Rotschöpfchen gar nicht, nur das Glückskind. Auf der anderen Seite des Flusses erklärte das Glückskind Rotschöpfchen, dass die böse Hexe Lucilla, die sie eben im Wald erschreckt hatte, das Märchenland zerstören will und deswegen ein goldenes Haar vom Teufel ins Feuer geworfen hat. Und natürlich braucht der Teufel ja drei goldene Haare, sonst würde das Märchen ja nicht mehr funktionieren. Deswegen brauchte der Teufel noch ein goldenes Haar. Rotschöpfchen rief: „Ich hab einen goldenen Faden. Den können wir mit dem Beton ankleben!“. „Wunderbar!“.

Sie gingen durch einen Hintereingang durch die Hölle. Sie nahmen ein Stück Faden in der richtigen Größe und klebten es dem schlafenden Teufel an und gingen zur Großmutter des Teufels. Die Großmutter dankte den beiden: „Ihr lieben Kinder, ihr habt mein Märchen gerettet. Nehmt zum Dank dieses Zauberpulver. Es wird euch helfen, wenn ihr in Not seid.“ Vela und der Zwerg und der Hase waren draußen geblieben, Rotschöpfchen und das Glückskind liefen schnell zu ihnen, aber da erlebten sie eine böse Überraschung: Es war wieder ganz dunkel und über ihnen schwebte eine Gestalt, die ihnen bekannt vorkam. Die Hexe kicherte und zeigte mit ihrem krummen, knochigen Finger auf einen Käfig. Vela, der Zwerg und der Hase kauerten in dem Käfig. Die Hexe flog schnell mit grellem Gelächter auf sie zu: „Euch werd ich auch kriegen!“. Ohne nachzudenken warf Rotschöpfchen der Hexe das Zauberpulver ins Gesicht. Die Hexe und der Käfig zerfielen sofort zu Staub und daraufhin tanzten die Freunde vergnügt umher. Da fanden sie eine große Kiste mit Gold mit Gold und Edelsteinen. Sie teilten den Schatz gerecht auf. Rotschöpfchen aber wollte nichts vom Schatz. Sie nahm sich nur den Hexenbesen, mit dem sie von nun an umherfliegen konnte. Und das Beste war: Sie konnte nach Hause in die Menschenwelt, aber auch immer wieder zurück ins Märchenland fliegen, wo sie mit ihren Freunden noch viele, viele spannende Abenteuer erlebte.