Platsch! Lena steht vor dem Ferienhaus. Mist! Schon das zweite Mal kracht vom Dach auf Lenas Kopf eine kleine Schneelawine! Mama rief: Heute ist doch der erste Advent, du kannst das erste Tor öffnen! Als sie vor dem 1 Meter hohen Kalender stand und das Tor öffnen wollte, wurde es plötzlich stockfinster. Sie knipste den Lichtschalter nach unten, doch der funktionierte nicht mehr. Mist! dachte Lena, Mama und Papa sind einkaufen gegangen und jetzt geht das Licht nicht. Da kam ihr in den Sinn, dass Papa ja drei Taschenlampen mit in das Ferienhaus genommen hatte. Sie rannte zum Flur und holte eine davon. Als sie zurückkam, war die Lampe gar nicht mehr nötig, denn alles war plötzlich hell erleuchtet. Das erste Tor war geöffnet und auf dem Rand hockten zwei lebendige Figuren. Es waren 10 Zentimeter grosse Weihnachtselfen. Lena rieb sich die Augen. Das kleine Weihnachtselfenmädchen flüsterte: Simsala zusch! und Lena fühlte ein Kribbeln in ihren Gelenken und wurde ganz klein. Jetzt sass sie neben den beiden Elfen auf dem Adventskalenderrand. Die zwei Elfen sagten: Pack deine Sachen und komm mit! Lena schleppte die Taschenlampe auf ihrem Rücken aus dem Haus. Oh nein! Das Haus kam ihr jetzt zehnmal grösser vor. Der Elfenjunge zog an einem Tannenast und es öffnete sich ein Geheimgang unter ihren Füssen. Holterdipolterdi - Die drei fielen einen Gang hinunter. Aua, Hilfe, wie werde ich nur wieder gross?! schrie Lena. Vor ihnen stand plötzlich ein Ungeheuer. Aaaahh! Ein Menschenfresser! schrien die Elfen vor Angst. Lena fragte: Was für ein Menschenfresser? Das ist doch nur ein Maulwurf! lachte sie. In eurer Menschenwelt ist das ein zahmes Tier, sagte das Elfenmädchen, aber hier frisst er uns! Ach du Schreck, das Ungeheuer kam immer näher heran. In der letzten Sekunde nahm Lena die Taschenlampe hervor und zündete sie an. Der Maulwurf lief vor Angst davon. Juhee! riefen die drei. Doch wie sollten sie wieder hinauf kommen? Sie liefen den Gang entlang und suchten den Ausgang. Sie kamen an eine Kreuzung mit fünf Gängen. Oh je, seufzte Lena, welcher Gang führt wohl nach oben? Sie entschlossen sich für den linken Weg und hatten Glück, es war tatsächlich der Ausgang. Als Lena wieder das Sonnenlicht fühlte, spürte sie wieder das Kribbeln in den Gelenken und begann wieder zu wachsen. Boing! Sie schlug sich den Kopf an der Höhlendecke an, bevor sie nach draussen trat. Sie verabschiedete sich von den beiden Weihnachtselfen und ging zurück ins Haus in ihr Zimmer. Als ihre Eltern nach Hause kamen, erzählte sie ihnen von ihrem Abenteuer mit den beiden Elfen. Lena dachte noch bei allen restlichen Adventstürchen an dieses Erlebnis, und war aber froh, dass keines mehr verzaubert war. Sie verbrachte die 23 Tage bis Weihnachten noch schön mit ihren Eltern im Ferienhaus.