Geschichtenteestube
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Die gebrochene Regel

Endlich Winterferien, denken Moritz und Emelie gleichzeitig. Beide freuen sich auf eine andere Art, aber eins denken beide gleich: Wann ist endlich Weihnachten? Wie immer bei Ferienanfang hatte der Vater eine Überraschung bereit. Emelie und Moritz verstauten ihre Schulsachen im Schulsack, während ihr Vater seine Überraschung vorträgt. „Wir fahren auf den Himpelberg, dort wo eure Mutter und ich uns kennengelernt haben, und das letzt Mal gesehen haben.“ Als die beiden Kinder das hörten, liessen sie alles fallen und schauten ihren Vater mit offenem Mund an.
Als erster suchte der Vater sein Gepäck und räumte es ins Auto hinein. Moritz war wieder einmal schneller beim Zusammenpacken als Emelie. Der Vater staunte nicht schlecht über die 15 Taschen und den einen Koffer und dachte: Wir fahren für drei Wochen nicht für ein Jahr. Macht jetzt Kinder, wir fahren bald los! Als sie am Himpelberg angekommen waren, lag eine weisse Schicht Schnee auf dem Dach des Ferienhauses. Emilie wusste sofort, dass diese Ferien langweilig sein würden. Während Moritz und sein Vater ins Haus gingen, versuchte Emelie ihr Gepäck aus dem Auto zu buxieren. Als sie es endlich geschafft hatte, war sie froh, das Haus auch endlich zu besichtigen. Sonnenklar war, dass Emelie das kleinste Zimmer bekommen würde, denn Moritz war immer schneller als Emelie, also bekam er das grösste Zimmer. Emelie und Moritz speilten mit dem Speiseaufzug, den sie auf ihrer Erkundungsreise durchs Haus entdeckten. Sie liessen ihr Gepäck rauf und runter. Nach dem 10. Mal rauf und runter versorgten sie dann das Gepäck. Das Spiel ging weiter und Emelie durfte sich in den Speiseaufzug setzen. Nach drei Minuten rief der Vater: „Es gibt Pfannkuchen!“ Moritz vergass, dass Emelie noch im Speiseaufzug sass und liess das Seil los, mit dem man den Speiseaufzug rauf und runter fahren konnte. Emelie sauste mit dem Speiseaufzug 10 Meter in die Tiefe. Sie schrie laut vor Schreck. Hu, endlich ist der Sturz zu Ende, denn etwas bremste sie. Wie komme hier wieder raus? Da, ein kleiner Lichtschimmer! Emelie kroch in die Richtung des Lichtschimmers. Unterdessen merkte sie nicht, dass sie durch einen niedrigen Gang kroch. Sie folgte dem Ganzen weiter und kam in einen Raum, der von allen Seiten wie eine grosse Leinwand aussah. Plötzlich erhellte sich der Raum und ein Film spielte sich vor ihren Augen ab. Aber es war kein normaler Film. Der Film zeigte einen Teil von Emelies Leben. Der ging so: Die ganze Familie aber ohne Moritz, machten einen Spaziergang über die Berge. An einer Sitzbank hielten sie an. Die Eltern redeten zusammen und Emelie lag im Kinderwagen. Der Wagen fing an zu rollen. Zum Glück hielt er an, bevor er den Abhang hinunterrollte. Einen Moment lang liessen die Eltern Emelie aus den Augen und schon stand ein Wolf neben dem Kinderwagen. Ohne zu zögern, zog ihre Mutter einen Stab aus der Jackentasche. Sie richtete den Stab auf den Wolf und murmelte einen Spruch auf. Der Wolf sprang zur Seite und verwandelte sich in ein Eichhörnchen mit einem roten Halsband, an dem ein Glöckchen bammelte. Da fiel ein Lichtschimmer vom Himmel herab und vor der Mutter landete ein Gerichtsengel. Er fing an zu sprechen und sagte zur Mutter: Du hast gegen das oberste Gebot verstossen, keine Zauberei auf der Erde! Der Mutter wurde gleich klar, was bevorsteht. Der Engel packte sie am Arm und nahm sie mit in den Himmel. Jetzt war der Film zu Ende und der Raum war wieder dunkel. Wie von Zauberhand sass Emelie vor dem Tannenbaum und vor ihr lag ein schön verpacktes Geschenk. Emelie packte das Geschenk aus und darin war ihr eigener Zauberstab und einen roten Umschlag. In dem Brief stand nur ein Satz: Vergiss niemals, Zaubern ist nur in der Zwischenwelt erlaubt! P.S. Du Emelie hast meine Begabung geerbt! In Liebe, Mamma.