Der Kastanienbaum vor unserem Haus
Ein Kastanienbaum steht vor unserem Haus.
Er sieht im Herbst bunt und fröhlich aus.
Die gelben Blätter säuseln im Wind
und flüstern: “Sieh, wie die Zeit verrinnt!
Erst frühlingsjung, sommergrün, und schon bald
hängen wir herbstgelb, vertrocknet und alt
an unseren Zweigen. Das Ende ist nah.”
Und eines Tages ist es dann da.
Der Sturmwind fegt in die Zweige hinein.
Er lässt die Blätter wirbeln und schnei’n.
Wie Schneeflocken, so leicht und so munter,
trudeln sie auf den Boden herunter.
Ganz traurig und kahl sieht er nun aus,
der Kastanienbaum vor unserem Haus.
Doch verborgen wartet als kostbarer Schatz
in den Ästen eine Knospe am Blätterplatz.
Das Wunder, man kann es sehn,
wird im nächsten Frühjahr gescheh´n,
und alles fängt wieder von vorne an,
so wie es Jahr um Jahr stets von neuem begann.
© Elke Bräunling
Herbst
Hörst du den Wind in den Bäumen?
Er bringt das Laub zum Rascheln
Reißt viele Blätter von den Zweigen
Bläst und wirbelt sie vor sich her
Schaukelt den Drachen hoch in die Luft
Trägt ihn weit fort in die Wolken.
Herbstanfang
Herbst ist da
Ein kühler Wind weht
Regnen wird’s öfters
Bunter Blätter fallen
Sie tanzen in der Luft
Tage werden jetzt kürzer
Aber das stört mich nicht
Neblig wird es am Morgen sein
Frühling wäre jetzt schön
Anorack müssen wir bald anziehen
Nicht traurig sein
Gut ist dass wir schön basteln können.
Johann Albrecht
Blätterfall
Der Herbstwald raschelt um mich her.
Ein unabsehbar Blättermeer
Entperlt dem Netz der Zwege.
Du aber, dessen schweres Herz
Mitklagen will den großen Schmerz:
Sei stark, sei stark und schweige!
Du lerne lächeln, wenn das Laub
Dem leichteren Wind ein leichter Raub
Hinabschwankt und verschwindet.
Du weißt, dass du just Vergänglichkeit
Das dem Schwert, womit der Geiste der Zeit
Sich selber überwindet. Christian Morgenstern
Herbstgedicht
Langsam fällt jetzt Blatt für Blatt
Von den bunten Bäumen ab.
Jeder Weg ist dicht besät
Und es raschelt, wenn man geht.
Bunter Blätter fall´n vom Baum
Schweben sacht, man merkt es kaum.
Plötzlich trägt der Wind sie fort,
wirbelt sie von Ort zu Ort.
Wie sie flattern, wie sie fliegen,
sinken und am Boden liegen.
Gewitter
Der Himmel ist blau Es plitschert und platscht
Der Himmel wird grau Wind fegt vorbei Es trommelt und klatscht
Vogelgeschrei Es rauscht und klopft
Wolken fast schwarz Es braust und tropft
Lauf, weiße Katz! Eine Stunde lang
Blitz durch die Stille Herrlich bang
Donnergebrülle Dann Donner schon fern
Zwei Tropfen im Staub Kaum noch zu hör´n
Dann prasseln auf Laub Regen ganz fein
Regenwand Luft frisch und rein
Verschwommenes Land Himmel noch grau
Blitze tollen Himmel bald blau!
Donner rollen
Erwin Moser