Die Eisbären machen sich auf in die Welt der Märchen!
Gruppenbild


Der kranke König

Vor langer langer Zeit gab es eine Frau, sie hieß Richmodis. Sie war eine Bäuerin und lebte mit ihrer Mama. Doch sie musste bald alleine leben, denn ihre Mama konnte sich nicht mehr um sie kümmern. Wie sollte sie das nur alleine hinbekommen?

Es wurde in der Stadt ganz unruhig. Da kam ein Botschafter des Weges und erklärte, dass der König krank sei. Da erschrak Richmodis und sagte: „Ich werde den König heilen, auch wenn ich dafür mein Leben aufs Spiel setzten muss.“

Also packte sie ihre sieben Sachen und die magische Perle. Sie lief und lief durch Felder und Wälder bis sie an den Wald kam. Ein Stier, ein Schwein und ein Huhn waren ihr zugelaufen und begleiteten sie nun. Sie hatte Hunger und lief zum Bäcker auf dem Weg. Dann kam sie zum Bäcker und sagte: „Ich möchte für das Huhn sieben Brötchen“. Der Bäcker war einverstanden und sagte: „Du bekommst die sieben Brötchen.“ Dann ging sie weiter und als sie im Wald war, atmete sie tief durch und ging weiter.

Da traf sie einen Mann. Er sagte: „Ich bin Modis.“ Richmodis antwortete: „Ich bin Richmodis.“ Darauf entgegnete Modis: „Hallo, ich bin aufgebrochen, weil König Artur krank ist.“ „Ich auch“, sagte Richmodis, „ich habe eine Perle“. Sie drehte die Perle drei mal. Die Perle sagte: „Welches Problem hast du?“ „Ich weiß nicht wo das Schloss ist“, sagte Richmodis. „Es ist an der Schlucht,“ antwortete die Perle.

Modis sagte: „Komm Richmodis, wir gehen zur Schlucht.“ Als sie an die Schlucht kamen, fragte Modis: „Wie kommen wir da rüber, Richmodis?“ Richmodis antwortete: „Da ist eine Hängebrücke.“ Auf der anderen Seite der Schlucht waren drei Bäume und ein Grab. Hinter dem Grab war ein riesiges Schloss mit drei Türmen. Es sah sehr gruselig aus. Es war ganz schwarz und einer der Türme hatte ein Fenster, es war hell erleuchtet. Heraus kam ein schöner Ton. Er kam von einer jungen Frau, der Ton klang sehr schön. Richmodis und Modis sagten im Chor: „Wie schön das klingt.“ „Los jetzt, wir müssen den König heilen!“, sagte Modis.

Als sie an der Hängebrücke waren sagte eine Stimme: „Ihr müsst mir das Schwein geben, dann lasse ich euch durch.“ „Machen wir“, antwortete Richmodis und der Weg war frei.

Als sie beim Grab waren, schauten sie genau hin. Da stand der Name Königin Achet, das war doch die verstorbene Frau von König Artur. „Das kann doch gar nicht sein. Ihr Grab ist doch ganz woanders“, flüsterte Richmodis. „Aber wichtiger ist jetzt, wie wir durch das Tor ins Schloss kommen, denn ich sehe dort Wachen stehen“, flüsterte Modis zurück. „Oje, das habe ich nicht gesehen. Was machen wir nur?“, jammerte Richmodis. „Wir müssen sie überlisten“, erklärte Modis. „Einer geht hin und lenkt sie ab und der andere holt sich das Gegenmittel. Dann können wir zum König gehen und ihn heilen.“ „Nicht so schnell“, erwiderte Richmodis. „Das ist zu gruselig für mich“, jammerte Richmodis. „Da müssen wir jetzt durch“, brummte Modis. „Ich lenke die Wachen ab und du holst das Gegenmittel.“

Die Wachen sahen aus wie Roboter, waren aber in Wirklichkeit Marionetten. Die Leute, die sie von oben bewegen sollten, waren eingeschlafen. So konnten Modis und Richmodis gemeinsam ins Schloss gehen. Doch da standen sieben Wachen, die mit Lanzen und Schwertern auf sie zu gingen. Modis hatte zwei Schwerter dabei und gab eines Richmodis. Der Stier half ihnen auch, aber er wurde schnell getötet. Da kamen drei Bauern mit Mistgabeln, doch sie wurden alle von den Wachen umgebracht.

Als fünf der Wachen tot waren, kam ein giftiger Pfeil geflogen. „Vorsichtig Richmodis!“, schrie Modis. Richmodis duckte sich und der Pfeil traf den Anführer der Wachen. Plötzlich waren alle Angreifer weg.

Als sie an eine große Tür kamen, flüsterte Modis: „Das ist bestimmt der Thronsaal.“ „Jetzt habe ich ganz schön Angst, dass wir dem bösen Ritter Lagobert begegnen,“ jammerte Richmodis. Modis machte die Tür auf. Der Thronsaal war leer. Das Gegenmittel lag auf dem Thron. Richmodis vermutete, dass vor dem Thron eine Falltür ist. „Lass doch diese Maus da vorne vorangehen“, beschloss Modis. Das machten sie dann auch und die Maus fiel in eine Grube.

Richmodis drehte ihre Perle drei Mal. Die Perle fragte: „Welches Problem hast du, Richmodis?“ Und sie antwortete: „Sag mir einen ungefährlichen Weg zum Thron.“ „Sei immer drei Schritte vom Stein entfernt,“ empfahl ihr die Perle. „Immer drei Schritte entfernt“, murmelte Richmodis siebenmal vor sich hin. Dann ging sie los und Modis folgte ihr. Richmodis nahm das Gegenmittel und sie rannten Hand in Hand aus dem Schloss. Am Grab von Achet vorbei und über die Hängebrücke, bis zum Wald. Im Wald fanden sie den Leibarzt des Königs und zeigten ihm das Gegenmittel. Der Arzt staunte sehr.
Nach einer Weile waren sie aus dem Wald heraus. Und im Schloss wurden sie schon erwartet.
Und wenn sie jetzt noch leben, dann glücklich!!!