Falkennest Medien-AG
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Unser Interview mit der Tafel Norderstedt

Frau Brauer: Erst einmal herzlich Willkommen und vielen Dank für diese großartige Spende sagt die Tafel schon mal. Ganz herzlichen Dank! Ich bin Frau Brauer, ich leite hier die Tafel und wir machen das so, dass wir Bedürftigen, die nicht so viel Geld haben, dass wir die versuchen zu unterstützen.

Die Tafel Norderstedt ist ein bisschen größer, also wir haben 10 Ausgaben in der Woche, auch in Hamburg welche, und auch noch welche in Schleswig-Holstein, das sind über 900 Haushalte, die wir in der Woche unterstützen. Das sind 12 Tonnen Lebensmittel, die wir in der Woche hin und her bewegen. Und eure Spende kommt genau zur richtigen Zeit, weil Weihnachten ist immer viel und jetzt beginnt die Saure-Gurken-Zeit und es gibt nicht mehr so viel. Die Läden versuchen ihre Logistik gut hinzukriegen und somit ist eure Spende ein Geschenk für heute und für bis Mitte nächster Woche können wir ganz wunderbar Nudeln und was ihr alles gesammelt habt ausgeben. Ganz toll! Respekt! War das schwierig bei den Eltern das durchzusetzen?

Julian: Nein, nicht so.

Frau Brauer: Sie haben was mitgebracht, etwas mitgegeben. Alles klar!

Julian: Für wie viele Leute reicht unsere Spende?

Frau Brauer: Also wir rechnen heute mit 70, Montag 70, Dienstag 80 zwei Ausgaben, dann sag ich mal, jede Ausgabe bekommt von diesen tollen Sachen, die wir ja sonst nicht ausgeben können etwas ab, und dann haben wir (zählt 3,4,5,6) Ausgaben a zirka 70 Leute, also 6 mal 70, ca. 420 Leute.

Julian: Was kosten denn die Lebensmittel für die Leute?

Frau Brauer: Also, wir machen das so, die Kunden, wir nennen die Bedürftigen Kunden, bekommen zwei große Taschen voll, die eine Tasche wird mit Obst und Gemüse gefüllt, und die andere, wenn wir haben, mit Molkerei, mit Brot, mit Eiern, oder aber eben mit euren Dingen, die hier jetzt herkommen, und die Kunden geben uns, wir nennen das Obolus, einen Obolus von 2€, weil die Tafel ist ja so organisiert, das ist ja eine ehrenamtliche Hilfe hier von allen, aber ihr seht es im Moment nicht, weil unsere vier Autos fahren jetzt gerade -die großen Sprinter- die Märkte ab und die Autos kosten sehr viel Geld: Versicherung, Tanken, Reparatur. Hier haben wir zwei Kühlungen. Wir haben ja auch relativ hohe Kosten und dafür nehmen wir 2€, für aber allerdings einen sehr großen Einkauf, den sie dann mit nach Hause nehmen.

Julian: Wer trägt die restlichen Kosten?

Frau Brauer: Die Tafeln sind wohlgesonnen, weil die Gesellschaft schon weiß, dass es Menschen gibt, die ohne die Tafel sehr, sehr, sehr schlecht dran wären. Wir leben von Spenden. Es ist so, dass nicht zuletzt in den Büros sagt einer: „So, ich geh wieder einkaufen“, hält den Hut rum, es gibt Geldspenden, Sachspenden, natürlich immer alles zu Weihnachten, weil da ist die Glückseligkeit dann höher, und davon können wir das dann machen. Auch das Rathaus, die Stadt ist uns wohlgesonnen, da kommt auch Unterstützung, Hilfe, weil die Tafel schon eine notwendige Arbeit macht und das wird anerkannt und gesehen, und von daher sind wir da ganz dankbar. Es gibt auch Privatspenden, also auch Geldspenden oder aber Sachspenden, so kriegen wir das hin.

Julian: Sind alle Mitarbeiter ehrenamtlich tätig? Sind Sie ehrenamtlich tätig?

Frau Brauer: Ich bin nicht ehrenamtlich tätig, weil ich das ganze hier leite. Ich bin die Geschäftsführung und ich bin immer da. Das ist tatsächlich mein Beruf. Die Tafel Norderstedt hat ein Privaterbe gemacht, und dadurch waren sie in der Lage, diese doch relativ große Tafel mit einer Teilzeitstelle zu besetzen, weil jemand Geld hinterlassen hat. Davon kann man mich bezahlen. Ansonsten sind wir ehrenamtlich. Ich glaube, die Buchhaltung wird noch bezahlt, 450€, aber wir versuchen schon das klein zu halten.

Julian: Wie viele Leute arbeiten bei der Tafel?

Frau Brauer: Wir sind 240 Leute, das ist natürlich dadurch auch mit dem Personaleinsatz und Leitung und sowas, weil wir ja 10 Ausgaben haben. Wir waren zum Beispiel gestern in Schnelsen, da brauche ich 20 Leute vor Ort, weil es eine sehr große Ausgabe ist. Da fahren zwei Autos gefüllt hin. Dann ist Henstedt-Ulzburg noch mit 10, das sind schon mal 30, und dann kommen die ja immer nur einmal in der Woche und dadurch scheint es so viel. Wenn die alle jetzt 5 Tage kämen, hätte ich natürlich diese Kopfzahlen nicht, aber das sind eben schon 230, die wir zwei Jahre lang, toi, toi, toi, vor Corona geschützt haben, das ist ja auch immer ein großes Thema gewesen, weil wir jetzt doch alles umorganisiert haben, alle müssen mit Masken arbeiten, Ihr kennt das ja auch: Maske, Tests, all diese Dinge müssen wir ja leisten.

Julian: Vielen Dank für das Interview!

Das Interview wurde von Julian geführt. Die Fragen wurden von der gesamten Medien-AG zusammengestellt.

Unsere gesammelten Spenden im Chill-Raum

 

Das Team der Tafel in Norderstedt

 

Das Logo der Tafel