Das Buch der 27 Märchen
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Friedrich und der Wunsch

Es war einmal ein Vater mit drei Söhnen. Der Jüngste von ihnen hieß Friedrich. Er liebte es, zu lesen, aber er konnte leider nicht zur Schule gehen, weil nicht genügend Geld da war. Doch er konnte mit seinem Vater ein wenig lernen.

Eines Tages las er wieder in einem Buch. Dort stand: „Wer zur Höhle hinter den sieben Bergen gelangt, wird dort drei Hindernisse überwinden müssen. Wenn man alle Hürden gemeistert hat, taucht ein magischer Spiegel auf und man darf sich etwas wünschen.“ Gleich machte sich der 10-jährige Junge auf den Weg zur Höhle. Dort angekommen traf er auf einen sprechenden, bösen Wolf. Dieser meinte: „Wenn du die Aufgabe, die ich dir gleich stelle, nicht lösen kannst, verwandle ich dich von einem jungen Knaben in einen alten Mann.“ Dann stellte das Tier die Frage: „Löse diese Rechnung in zehn Sekunden: 3,57 + 5,01 + 1,60!“ Er begann zu zählen: „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun.“ Da schrie Friedrich: „10,18!“ Diese Antwort war richtig. Der Bub ging weiter und traf auf eine böse Hexe. Diese gab dem Jungen die zweite Aufgabe: „Nenne mir drei Kräuter.“ Das Kind antwortete: „Lavendel, Oregano und … Salbei.“ Wieder war die Antwort richtig. Sogleich ging er weiter. Der Junge entdeckte eine Steintafel, welche an der Wand hing. Auf ihr standen englische Worte. Er übersetzte: „Finde den versteckten Knopf und schau, was passiert.“ Der 10-Jährige suchte überall: hinter den Büschen, auf den Steinen, am Weg… Da sah er ihn! Er befand sich an einer Wand, wo er als Stein getarnt war. Friedrich drückte den Stein. Plötzlich erschien ein Spiegel. Der Junge trat vor ihn und das Zauberding sprach: „Komm, wünsch‘ dir was!“ Lange zögerte der Bub, doch dann meinte er: „Ich wünsche mir, dass ich in die Schule gehen kann!“ Nach diesen Worten rannte er nach Hause. Der Bub erzählte alles seinem Vater und seinen beiden Brüdern. Da sagte ihm sein Vater: „Wir haben einen Sack Gold beim Kartenspielen gewonnen! Wir haben jetzt genügend Geld, dass du in die Schule gehen kannst!“

Friedrich freute sich sehr und wenn der Vater und seine Söhne nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.



Autorin: Selina Redl