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Klassenzeitung der 4a
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Sam findet einen Wal

Sam ging auf dem Kamm der Düne entlang
und sah hinunter zu den Klippen und über das Meer.
Plötzlich blieb er stehen und starrte auf einen ganz
bestimmten Punkt unten am Strand.
Da war ein dunkler Hügel auf dem weißen Sand kurz
vor dem Rand des Wassers.
Sam rutschte die Düne hinunter und lief über den harten Sand
des Küstenstreifens.
Die Augen hielt er fest auf den Wal gerichtet um ganz sicher
zu sein.
Staunend blieb Sam neben dem Tier stehen.
Der Schwanz und die kleine Rückenflosse, das
sah aus wie bei einem Delfin.
Der schräg abgeflachte Kopf sah aus wie bei einem Haifisch.
Das Tier lag auf der Seite, dort, wo die Brandung auslief.
Seine dunkle Haut schimmerte in der Morgensonne.

Sam stand im seichten Wasser und beugte sich über den Kopf
des Tieres. Da sah er das offen stehende Maul. "Phooooh!",
staunte Sam und pfiff anerkennend. Auf dem rosa Unterkiefer
blitzte eine Reihe leuchtend weißer Zähne. Unvorstellbare Zähne,
spitz und scharf, nach innen gekrümmt,klein und vollommen
regelmäßig.
Sam starrte sie an, beeindruckt von ihrer
Schönheit. Er hatte sich noch gar nicht beruhigt, da wurde die
Stille plötzlich von einem heiseren Röcheln, wie von einer Explosion,
unterbrochen. Es kam aus dem Kopf des Tieres und es hörte
sich an wie eine Dampfmaschine, wie ein Schnaufen aus einem
Alptraum.
Sam schnellte zurück, er schrie laut auf und stolperte
er gegen die Flosse, die sich anfühlte wie Gummi. Unwillkürlich
zuckten seine Füße zurück, er drehte sich um und machte einen
Satz weg von dem Tier. Hinter ihm hob sich die große Schwanzflosse.
Er konnte es nicht sehen, aber er spürte es. Sein Herz raste
vor Angst.
Dann prallte ein schweres Gewicht gegen seinen Rücken. und warf ihn mit dem Gesicht nach unten gegen die Brandung. Sand
schürfte seine Wangen, Salzwasser brannte in seiner Kehle.
Auf Händen und Knien kroch er aus dem Wasser. Seine Lungen bebten,
seine Gedanken überschlugen sich ... Er lebt ... er ist lebendig!

Triefend nass ließ sich Sam in einiger Entfernung in den Sand fallen.
Er atmet, dachte er. Sam beobachtete das Tier und wartete auf das nächste
Öffnen des Atemlochs, das nächste heiser röchelnde Lufteinsaugen.
Eine Welle ergoss sich über den Rücken des Tieres.
Millionen silbrige Wassertropfen rannen über die glatte Haut des Wals.
Die dunkle Flosse zuckte in krampfhafter Anstrengung durch die
Luft dann lag sie wieder reglos im Sand.                                               abgetippt von Antonia aus dem Buch "Sams Wal" von Katherine Scholes