Klassenzeitung 4b - Schuljahr 2011/12
Gruppenbild


Till schaut in die Luft

Einmal stand Eulenspiegel mitten auf dem Marktplatz und starrte in die Wolken, sein Kopf bog sich dabei tief ins Genick. "Was guckst du denn in die Luft?", fragte ihn der Ratsdiener. "Das ist meine Sache", erwiderte Eulenspiegel und blickte weiter nach oben. Rasch rief der Ratsdiener einen der Ratsherren, der gönnerhaft fragte: "Till, was gibt es denn Wichtiges zu sehen?" Eulenspiegel rollte geheimnisvoll die Augen und meinte: "Habt Geduld! Sobald es nicht mehr da ist, sag´ ich euch Bescheid." Unterdessen sammelten sich immer mehr Menschen auf dem Markt. Alle glotzten zum Himmel hin. Aber niemand sah etwas, weder einen Habicht noch eine Taube. Doch Till Eulenspiegel starrte unentwegt zum Himmel,sagte mitunter: "Ach so was Dummes!" oder ,,Soll man's für möglich halten?", gab aber sonst keine Auskunft, als wollte er sein Geheimnis hüten. Da reichten ihm die Bürger allerlei Geschenke und die Herren des Rates versprachen dem Narren sogar einen hohen Titel, wenn er endlich verrate, warum er so unentwegt in den Himmel starre. Also ließ sich Eulenspiegel die Geschenke in die Tasche stopfen, bald eine Münze, bald zwei Äpfel, auch nahm er den Rang eines Ratsherren an. Dann, nach einer Viertelstunde, neigte er den Kopf behutsam nach vorn, lächelte und sprach: "Ich hatte nämlich Nasenbluten. Und nun ist's vorbei!"

von Robin