2. Weltkrieg
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Doch im Juni 1942 geriet der japanische Vormarsch mit der verlorenen Schlacht um die Midway-Inseln, in der die japanische Marine vier Flugzeugträger einbüßte, ins Stocken. Die in die Defensive gedrängte japanische Armee konzentrierte sich danach auf die Festigung ihrer Positionen in den eroberten Gebieten Südostasiens, um ein weiteres Vorrücken der alliierten Streitkräfte zu verhindern. Gemeinsam mit australischen Verbänden begann die US-Armee im August 1942 mehrere Offensiven in Neuguinea. Nach der Eroberung der mittleren und westlichen Salomonen stand die japanische Verteidigung im Südwest- und Zentralpazifik vor dem Zusammenbruch.

Auf der Konferenz von Teheran im November 1943 drängten die Westalliierten die Sowjetunion, in den Krieg gegen Japan einzutreten und in der Mandschurei eine zweite Front zu eröffnen. Josef Stalin sicherte zu, innerhalb von drei Monaten nach einem Sieg gegen das NS-Regime Japan den Krieg zu erklären. Doch die anhaltende Neutralität zwischen der Sowjetunion und dem japanischen Kaiserreich entlastete weder die Westalliierten im Pazifik noch Deutschland auf dem europäischen Kriegsschauplatz.

Im Mai 1944 hatten US-amerikanische und australische Truppen die japanische Besatzung Neuguineas beendet. Mit den Marshall-Inseln als Ausgangspunkt begann die US-Armee im Juni die Eroberung der strategisch wichtigen Marianen-Inselgruppe. Von dort aus lagen die japanischen Hauptinseln in Reichweite der amerikanischen Langstreckenbomber. Die alliierten Bomber fügten fortan der japanischen Kriegsindustrie schwere Verluste zu. Durch die enge Bauweise der japanischen Städte und durch die weitverbreiteten Holzhäuser richteten amerikanische Brandbomben fatale Schäden an. Im Oktober 1944 eröffnete die US-Flotte die Schlacht um die Philippinen. Obwohl Japan im größten Seegefecht des Zweiten Weltkriegs zum ersten Mal die als Kamikaze ("göttlicher Wind") bezeichneten Selbstmordflieger einsetzte, musste es herbe Verluste verzeichnen: Die US-Marine versenkte 4 Flugzeugträger, 46 weitere Kampfschiffe und 48 Versorgungsschiffe. Für das Kaiserreich bestand seit den Offensiven der Alliierten Mitte 1944 keine Aussicht mehr auf einen Sieg. Bereits seit Monaten herrschte auf den japanischen Heimatinseln Hungersnot. Die japanische Kriegs- und Handelsflotte konnte weder genug Schiffe noch ausreichend Treibstoff zur Versorgung der Truppen und der Zivilbevölkerung bereitstellen.

Mit der Eroberung der Inseln Iwo Jima und Okinawa im Frühjahr 1945 bereiteten sich die USA auf die Invasion der japanischen Hauptinseln vor. Im Kampf um Okinawa kam es zum größten Kamikaze-Angriff des Krieges. Mehr als 2.500 junge japanische Piloten ließen im Verlauf des gesamten Krieges bei Kamikaze-Einsätzen ihr Leben, ohne den amerikanischen Vormarsch verhindern zu können. Am 26. Juli 1945 forderten die Alliierten das japanische Kaiserreich zur bedingungslosen Kapitulation auf. Nachdem die Führung in Tokio abgelehnt hatte, zerstörte die US-Armee am 6. und 9. August die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki durch Atombomben. In Hiroshima waren rund 140.000, in Nagasaki rund 75.000 Menschen sofort tot, Zehntausende starben noch Jahrzehnte später an den Folgen ihrer Verletzungen oder an der nuklearen Verstrahlung.