Hinsberger Post
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Der Drache Lung

Es war einmal ein Kind, das lebte mit seinen Eltern und vier jüngeren Geschwistern am Rande eines großen, dunklen Waldes. Die Eltern waren sehr arm und hatten kaum etwas zu essen. Da dachte sich das älteste Kind: „Vielleicht finde ich ja im Wald Nahrung.“ Es machte sich eines Tages auf den Weg. Nach langem Suchen fand es auch eine Hand voll Beeren. Da sah es plötzlich einen Drachen. Das Kind blieb vor Staunen wie angewurzelt stehen. Der Drache rief sanft: „Fürchte dich nicht. Ich bin der Drache Lung. Wie heißt du?“. Das Kind zögert, doch schließlich sagte es kleinlaut: „Ich heiße Ben.“ Lung rief: „Schöner Name.“ Ben entgegnete: „Findest du?“ Lung fragte: „Wieso? Ben ist doch ein schöner Name oder warum gefällt er dir nicht?“ Ben wusste auf diese Frage keine Antwort. Aber da sah er auf dem Rücken von Lung Silber schimmern.
So einen wertvollen Schatz hat er in seinem Leben noch nie gesehen. „Möchtest du eine von meinen Schuppen haben?“, fragte Lung. „Nein“, flüsterte Ben. Lung rief: „Komm, steig auf! Ich führ dich zu einem Schatz. Ich weiß sehr viel über deine Familie. Ich weiß zum Beispiel auch, dass ihr sehr wenig zu essen habt.“ Ben brachte vor Staunen kein Wort heraus. Lung führe weiter aus: „Komm doch bitte mit, ich bring dich zum Schatz der Weisheit. Der wird leider von drei Kobolden bewacht. Du musst sie aber in einer bestimmten Reihenfolge töten. Danach musst du den Schlüssel des Schatzes den bösen Staubfeen klauen, dabei musst du aufpassen, dass sie dir keinen Schlafstaub in die Augen streuen. Und jetzt lass uns losfliegen.“ „In Ordnung“ sagte Ben und sie flogen los, um den Schatz zu holen.
Als sie ankamen, sahen sie die drei Kobolde, die sie grimmig anstarrten. Ben flüsterte Lung zu: „Also, wie töten wir sie?“ Der Drache schmunzelte und sagte: „Ganz einfach. Du suchst drei dicke Stöcke und ich zünde sie mit dem Drachenfeuer von mir an. Okay?“ „Ja, verstanden“ sagte Ben. Sie machten sich an die Arbeit. Ben suchte drei trockene Stöcke und Lung zündete sie nacheinander an. Nun ging Ben mit einem der Stöcke auf einen fauchenden Kobold zu. Ben schlug blitzschnell mit dem brennenden blauen Feuer auf den Kobold und der Kobold starb, doch der Stock hatte aufgehört zu brennen. Ben nahm den nächsten Stock und es ging genauso. Beim dritten Mal hatte Ben aber gar keine Kraft mehr und Lung musste mit einem Feuerstrahl den Kobold töten.
Nun blieben noch die Staubfeen übrig. Aber auch dafür wusste der Drache eine Lösung. Er sprach: „Ich weiß einen Reim. Den musst du sagen, wenn du den Schlüssel haben willst. Der Reim geht so: Faldina, Andida, Polarosa, Tugosa. Verstanden?“ „Ja“, sagte Ben und ging zu den Staubfeen und sagte den Reim auf: „Faldina, Andida, Polarosa, Tugosa. „ Plötzlich gab es einen lauten Knall und die Feen waren weg.
Glücklich nahm Ben den Schlüssel und öffnete die Truhe. Glänzendes Gold schien ihnen entgegen und so schnell wie möglich flogen sie nach Hause und wurden fröhlich empfangen. Sie mussten alles erzählen und der Schatz, den sie gefunden haben machte die ganze Familie reich, sogar den Drachen, der nun auch bei der reichen Familie wohnen durfte.
Und so lebten sie glücklich bis an das Ende ihrer Tage.