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Eine Woche auf einer echten Ritterburg
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Leos Tagebuch – Donnerstag, 22.05.14

Liebes Tagebuch...

Der heutige Morgen begann wie immer mit dem Frühstück, nur dass wir alle noch ein bisschen müder waren als an den anderen Tagen. Danach hatten wir Freizeit bis zum Mittagessen. Wir konnten in unseren Zimmern spielen, in den Burggraben gehen oder Frau Lutz beim T-Shirt-Batiken zugucken. Ich zog es vor noch eine Runde zu schlafen.

Zum Mittagessen gab es Bratkartoffeln und Leberkäse. Zum Nachtisch gab es Wackelpudding mit Vanillesoße.

Ziemlich direkt nach dem Mittagessen sollte es losgehen zum Galgen. Diese Wanderung scheint etwas weiter zu sein, die Freude der Kinder hielt sich in Grenzen, aber es half nichts. Gegen 13.30 Uhr marschierten alle vier Klassen mit Sonnencreme und Zeckenspray versehen los.

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Ich durfte die Reise von Denices Rucksack aus begleiten. Ein Glück, dass ich nicht laufen musste, der Weg war sooooo weit und die Sonne schien soooooo heiß.

Aber erlebt haben wir ganz schön viel.

Weil es so warm und die Wanderung so anstrengend war, machten wir auf dem Hinweg im Schatten auf einer Wiese eine Pause. Von dort aus hatte man einen tollen Blick auf die Burg!

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Nachdem alle etwas getrunken und sich erholt hatten ging es weiter.

Bald darauf kamen wir endlich am Galgen an. Es handelte sich um den Galgen des Gerichtsbezirks Neustadt. Früher wurden dort Verbrecher erhängt.

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Auf dem Schild war zu lesen, dass die letzte Hinrichtung am 17. Juli 1812 stattfand. Über diese Hinrichtung erzählte Herr Bruch uns noch eine Geschichte:

Der Mann, der dort am 17. Juli 1812 erhängt worden sein soll, hieß Rudolf Wenzelstein. Er war ein schlimmer Verbrecher, der Bauern und arme Leute mit Lügengeschichten um ihren Besitz brachte. Damals glaubten die Leute, dass es auf der Burg Breuberg spukt. Nachts beobachteten sie weiße, unheimliche Gestalten auf den Burgmauern. Rudolf Wenzelstein behauptete, er habe Mittel, die die Geister vertreiben und verkaufte den Leuten diese (z.B. Glasperlen oder bestimmte Pflanzen) für viel Geld. Natürlich stimmten seine Geschichten nicht!
Eines Tages kamen die Bewohner von Neustadt dahinter, Rudolf Wenzelstein wurde geschnappt und sollte erhängt werden. Die Schlinge schon um seinen Hals liegend, behauptete er, er habe alles Geld, dass er den armen Bauern abgenommen hatte, im Wald vergraben. Die Leute wurden skeptisch... Rudolf Wenzelstein nutzte die Gelegenheit und lenkte die Menschen ab, die um den Galgen verteilt standen (er behauptete, es seien gerade Gespenster auf der Burg zu sehen). Als sich die Leute zur Burg umdrehten, flüchtete Rudolf Wenzelstein in den Wald und wurde seitdem nie wieder gesehen.

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Ob diese Geschichte wirklich wahr ist? Sie klang auf jeden Fall richtig spannend!

Danach hatten wir noch ein wenig Zeit, bis wir wieder aufbrechen mussten.

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Auf dem Heimweg machten wir noch einen Zwischenstopp auf dem Spielplatz. Dort durfte ich mit den Kindern rutschen und sogar aufs Klettergerüst! Die Lehrer haben uns bevor es weiterging mit einem Eis überrascht (Lecker!).

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Der Rest des Weges war wahnsinnig anstrengend, es ging steil bergauf und das bei diesen Temperaturen… Wir waren alle froh, als wir die Burg wieder erreicht hatten.

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Nun gab es noch Abendessen und dann sollte es für Klassen 3a und 3b um 19.00 Uhr im Aufenthaltsraum weiter gehen.

Einige Mädchen der 3a hatten als „Die Burg-Breuberg-Band“ zwei Lieder mit Choreographie einstudiert und wollten es den anderen vorführen. Das haben die richtig toll gemacht!

Auch einige Kinder aus der 3b hatten etwas geübt. Sie haben eine Akrobatik-Nummer einstudiert. Zum Schluss hat dann Jermaine noch ein paar Akrobatikübungen (Radschlag und Flick-Flack) vorgeführt...

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Alle haben applaudiert.

Dann, als Frau Geisthardt die gebatikten T-Shirts verteilte, wurde es immer dunkler. Dann stürmte es, es blitzte, ein heftiger Donnerschlag erschütterte die Burg… Draußen begann es zu regnen und zu hageln. Ein bisschen Panik brach bei einigen Mädchen aus, als der Wind das Regenwasser unter den Fensterscheiben hindurch in den Aufenthaltsraum drückte. Die Lehrer rannten los um Lappen zu organisieren und den Parkettboden trocken zu legen. Einige Kinder mussten getröstet werden. Ich saß einfach am Fenster und schaute den dicken Hagelkörnern zu, die an die Scheibe prasselten.
Hinterher sahen wir, was der kurze Sturm angerichtet hatte: Ein Fußballtor war umgefallen, diverse Holzbänke durch die Gegend gewirbelt worden und mehrere Pflanzenkübel waren einfach umgefallen.

Trotzdem konnten wir schon ungefähr eine halbe Stunde später doch wie geplant das große Lagerfeuer anzünden. Wir mussten nur aufpassen, dass wir nicht in die großen Seen (andere nennen es Pfützen) tapsen, die überall auf der Wiese im Burggraben waren.

Am Lagerfeuer war es schön warm, aber es stank auch mächtig nach Rauch. Die Kinder machten Stockbrot und Marshmallows. Es war schon gemütlich, in die lodernden Flammen zu gucken…

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Dann brach große Panik aus! Ein Gespenst ließ sich auf der Burgmauer blicken! Ich hatte echt ein bisschen Angst, die Mädchen klammerten sich an Frau Lutz und Frau Geisthardt. Die Jungs fanden das alles nicht so schlimm. Also beschloss ich, dass ich am Feuer gut aufgehoben war und blieb auf meiner Bank hocken. Die Mädchen meinten, sie könnten jetzt nicht mehr schlafen und das Gespenst wäre schuld daran! Nach einiger Zeit war alles wieder ruhig, das Gespenst verschwunden.

Gegen 23.00 Uhr waren wir dann alle im Bett. Nikeshi musste heute alleine in der oberen Etage schlafen, da Anna-Sophias Bett dem Gewittersturm nicht standgehalten hatte (die Mädchen hatten das obere Fenster offen gelassen). Sie fürchtete sich sehr, so dass ich beschloss, diese Nacht bei ihr zu verbringen. Darüber war sie sehr froh. Auch ich genoss es nach diesem Abenteuer, in ihren Armen einschlafen zu können.